Manuelle Triggerpunkt-Therapie

Schmerzen und Funktionsstörungen des Bewegungssystems können unterschiedliche Ursachen haben. Die Muskulatur als primäre Ursache von Schmerzen und Funktionseinschränkungen wurde lange Zeit vernachlässigt.

Vor allem Frau Dr. Janet Travell und Prof. Dr. David Simons aus den USA haben die Muskulatur ins Zentrum ihrer wissenschaftlichen Arbeit gestellt: die Muskulatur hat einen grossen Einfluss auf Störungen des Bewegungsorgans und kann sowohl akute als auch chronische Schmerzzustände direkt verursachen. Travell und Simons zeigen auf, dass die von ihnen beschriebenen "myofaszialen Triggerpunkte" sehr häufig als dominanter Krankheitsfaktor für Schmerzen und Funktionseinschränkungen im neuro-muskulo-skelettalen System verantwortlich sind.

Durch Überlastung oder traumatische Überdehnung entstehen in einem Muskel oftmals Zonen, die durch eine Hypoxie charakterisiert sind. Als Folge der Sauerstoffunterversorgung können sich in diesen Gebieten die Myosin- und Aktinfilamente nicht mehr voneinander lösen (Rigorkomplex). Diese erkrankten Muskelstellen sind tastbar (Triggerpunkte): durch Provokation mittels Druck wird ein Schmerz ausgelöst, der oft in andere Körperregionen übertragen wird (Referred pain). 

Folgende Symptome können durch Triggerpunkte verursacht werden:

  • Schmerzen
  • Parästhesien
  • Muskelschwächen ohne primäre Atrophie
  • Bewegungseinschränkungen
  • Propriozeptive Störungen mit Beeinträchtigung der Koordination
  • Autonome vegetative Reaktzionen

Die Summe aller durch aktive Triggerpunkte ausgelösten Symptome wird als "Myofasziales Schmerz-Syndrom" bezeichnet. Durch eine geeignete Therapie lässt sich diese Muskelpathologie oft - und manchmal auch noch nach Jahren - gänzlich beseitigen.

Manuelle Triggerpunkt-Therapie

Die manuelle Triggerpunkt-Therapie IMTT® setzt die Erkenntnisse von Travell und Simons über myofaszialen Schmerz in eine manualtherapeutische Methode um. Da chronische Schmerzpatienten oft ein verändertes und verkürztes Bindegewebe haben, ergänzte Dr. Beat Dejung das Behandlungskonzept der Triggerpunkte. Er begann, nicht nur die Triggerpunkte selbst, sondern auch das Bindegewebe mittels manueller Techniken zu behandeln. Unser Behandlungskonzept besteht heute aus einem systematischen 6-Schritte-Programm (Swiss approach): vier manuelle Techniken werden ergänzt durch Massnahmen zur Detonisierung/Dehnung und funktionellen Kräftigung der Muskulatur.

Dry Needling

Mit "Dry Needling", der Behandlung myofaszialer Triggerpunkte mit Akupunkturnadeln, können die manuellen Techniken zusätzlich unterstützt werden. Wir integrieren sowohl das Superficial Dry Needling nach Peter Baldry (GB) als auch das Deep Dry Needling nach Chan Gunn (USA), das auch als Intramuskuläre Stimulation bezeichnet wird. Das Dry Needling erweist sich bei vielen Patienten als eine wertvolle Ergänzung zur manuellen Triggerpunkt-Therapie.